Aufstehen
Frühmorgens, wenn der
Wecker
klingelt, der Kalle in
sei`m Bett sich ringelt. Ein Auge auf und dann das zweite, ach, sind doch
andre zu beneide`, die träumend noch, es ist zum Flennen, in Morpheus
Armen liegen koennen !
Doch nutzt ihm dieser
Wunschtraum nicht. Die Sonne scheint ihm ins Gesicht. Da wendet er sich ab
mit Grausen, denkt voller Frust nun an da draußen. Er muss noch lange mit
sich ringen, um dann schnell aus dem Bett zu springen.
"Halb acht schon !" Er fängt an
zu rasen, will er Termine nicht verpassen. Er macht sich fertig nun in
Eile, hat keine Zeit mehr zum Verweile. Da rennt er nun, sich leicht
erhitzend, unter den Armen etwas schwitzend, den Tag rumbringend voller
Lust. Am nächsten Morgen der selbe Frust.
So läuft`s beim Kalle Tag für
Tag. - Wem`s auch so ähnlich gehen mag ?
©Siegfried Kornek Sigi
Kornek
Muse ?
Da sitz` ich nun, ich armes
Schwein
und suche ein Thema, - mir
fällt nichts ein.
Das Wetter draußen ? Gibt nicht
viel her!
Der Regen fällt ! - Ich weiß
nichts mehr.
Es hat kein Zweck dran zu
verweilen.
Drum schrieb ich eben diese
Zeilen.
©Siegfried Kornek
Sigi Kornek
Der
Staubsauger
Ein Dichter auf `nen Einfall
wartet und kaum ist er da, da wird gestartet, zu ruhmreichen Zeilen, so
denkt er ganz wild. - Doch da hat ihm das Schicksal `nen Streich
gespielt. Ein durchdringender Ton. Er zerrt an den Nerven. Der Poet ist
soweit den Stift hinzuwerfen. Der Staubsauger ist es, gefuehrt von `ner
Frau. Das treibt den Dichter aus dem Bau. So hat nun die Putzfrau die
ganze Welt, um auf jetzt ewig verlorene Kunst, geprellt !
©Siegfried Kornek
Sigi Kornek
Morgentoilette
Am Morgen, wenn der Wecker
rasselt, ist mir schon der Tag vermasselt. Oh Traumwelt
ade.
Da ist ein Räkeln und ein
Gähnen, die Augen sich nach Schlaf noch sehnen. Oh jeh ! Oh jeh
!
Und bin ich endlich
aufgestanden, um vor dem Spiegel dann zu landen, was ich da seh
!
Ein wirres Etwas lässt da
grüßen. Es schüttelt mich bis zu den Füßen. Oh, das tut weh
!
Und nun beginnt die
Renovierung, um anzubringen manch`Verzierung. Ich bräucht `ne
Fee,
weil vor dem Schrank mit vielen
Sachen, die etwas "Hübsches" aus mir machen, ich ratlos steh
!
Ach, endlich hab`ich was
gefunden , um meine Schönheit abzurunden.
Ich geh`!
© Siegfried Kornek
Der Kirschbaum
Im Garten steht bei uns ein Baum. Sind
Kirschen dran, man glaubt es kaum, obwohl ihn keiner mal
beschneidet, wobei er doch nur still dann leidet ?
Die Vögel sehn es
voll Entzücken, sie können jetzt in Ruh auch pflücken, die Früchte von
dem Kirschenbaum, der steht in ihrem Lebensraum.
Auch andre Tierchen
krabbeln munter, den Baumstamm immer rauf und runter, sind auf der Suche
nach der Nahrung. Es gibt dort auch so manche Paarung.
Selbst auf der
Erde ist viel Leben, man muss die Kirschen nicht aufheben. Denn Müll gibt
es beim Menschen nur. Doch niemals, nicht bei der Natur
!
©Siegfried Kornek
Die
Diätler in der
Kur
Es gibt viele Leute mit zuviel
Gewicht ! Sie sind zu erkennen am leidenden Gesicht . An Augen mit Ringen,
an Mienen gefassten, ach, tragen sie doch so schwere Lasten. Sie schau`n
auf den Teller, den fast leeren. Es ist zu ihrem Nutzen. `s ist nichts zum
beschweren.
Oh, wie lang muss man sich doch
mühen, bei läppischen 1000 (Kilo) Kalorien, um endlich zu werden rank und
schlank, an Süßem vorbeigehn, man wird ganz krank.
All das was man möchte, links
liegen zu lassen, den inneren Schweinehund zu hassen, der sich noch weidet
an Höllenqualen, vor`m Aug Delikatessen auszumalen.
Es ist traurig zu sehen, die
Gucker die feuchten. Nur selten sieht man sie noch leuchten. Die inneren
Kämpfe es ist zum weinen. Doch leider interessiert das keinen ! Ach wenn`s
kein Traum bliebe, wäre das schön,
wenn die Pfunde es lernten - von
selber zu geh`n !
©Siegfried Kornek
Die
Klatschtanten
Wer kennt sie nicht, die
Supertratschen, die dauernd unterwegs rumlatschen, an anderer Leute Zeug
rumflicken und selber sind`s die größten Zicken. Die über and`re Menschen
plappern, den ganzen Tag nur Blödsinn sabbern. Den Dreck vor andren Türen
kehren, statt sich um den eigenen Mist zu scheren. Diesen
Dauerquasselstrippen, kommt nur Mumpitz von den Lippen. Man kann nur
hoffen jeden Tag,
beim Tratschen trifft sie mal
der Schlag !
©Siegfried Kornek
Der
Fernseher
Vorbei ist endlich das
Gemotze: "Das will ich seh`n!" - Nein , dies lass` laufen !" In Reparatur
ist nun die Glotze. Man muss sich nun zusammenraufen.
Der graue Alltag ist
gestört, oh, welch ein Bruch, keinen Fernsehton gehört und jetzt auf
der Such`.
Wo soll man hinschau`n , was
jetzt tun ? Ganz plötzlich hängt man in der Luft, man hätte Zeit sich
auszuruh`n, doch etwas längst vergessenes ruft.
Hatte man nicht Hobbies, tat
man was ? Musik hören? Was schönes lesen ? Auch anderes, was macht einem
Spass , schon lange nicht mehr dagewesen.
Man könnte spielen oder auch
wandern, das wäre ja nicht schlecht. Zusammensein auch mit den
andern. Wäre es auch ihnen recht ?
Man merkt, da draußen ist noch
was, da gibt`s noch manches zu entdecken. Mann, das macht ja noch mehr
Spass, als in der Wohnung nur zu stecken.
Doch ist das alles nur auf
Zeit, das ist wohl jedem klar. Denn bald ist`s endlich wieder
soweit.
- Der Kasten ist da ! Er ist
da !!!
©Siegfried Kornek
Sigi im Krankenhaus
Der Sigi kam ins
Krankenhaus. Er musste rein, durft nicht gleich raus. Da konnt`er einiges
erleben. Ja was ? Das erzähl`ich euch eben :
Wie üblich in dem deutschen
Staat, sie wollten gleich die Krankencard . Denn ohne diese ist man
schon, für Bürokraten Unperson.
Dann endlich, endlich ist das
fein. Sie setzen jetzt Geräte ein. Von vorne Kabel, hinten Kabel, Füßen,
Händen, er konnt sich nicht mehr drehen, wenden.
Lichter blinken, des Herzens
Töne. Daran könnt er sich nicht gewöhne ! da kommt ja auch, er ist beim
schwitze, die Krankenschwester mit `ner Spritze.
Von seinem Blut, kostbar wie
Gold, `ne große Menge sie sich holt, zum Untersuchen, wie auch
immer. Hoffentlich wirds nicht noch schlimmer !
Das erste Fazit, vor Freud wird
er rot : Es droht ihm doch nicht gleich der Tod!
Er wird gepackt jetzt in ein
Bett, hm, hübsche Schwester und sehr nett. Sie hielt in sicher, sie hielt
ihn warm, doch leider nicht in ihrem Arm.
Am nächsten Tag kam die
Visite. Ein Haufen Leut - für was denn bitte ? Die Ärzte, er verstand kein
Wort, sprachen lateinisch immerfort.
Ob er`s an ihren Mienen
sah, wie krank, gar halbtot er doch war ? Ergebnis : Sie wissen nicht was
es ist. Weitertesten ! So ein Mist !
Doch an dem Abend, mehr in der
Nacht. Auf einmal hat`s ganz laut gekracht. Ein Riesenfurz ihm gschwind
entwich. Die Wände ja, sie schüttelten sich.
Und weg war der Druck und auch
der Schmerz. Vor Aufregung schlug laut sein Herz. Er rief die Schwester,
Ärzte auch, zeigt ganz fröhlich auf sein` Bauch.
Die Diagnose, ein Stein vom
Herzen ihm fällt : Ein Furz er
hat`sich quer gestellt !
Und die Moral von der Geschicht
: Unterschätze man die Winde nicht !!! ©Siegfried Kornek
Noch ein Augenblick
Der
Augenblick, das ist die Zeit, zwischen Zukunft und Vergangenheit.
Ein Standbild aus dem Weltgeschehen, von der Entstehung zum
Vergehen.
Der Augenblick kann viel entscheiden, Frieden
schaffen oder Leiden.
Davon kann ausgehn Hass und Liebe.
Die Welt umarmen oder Hiebe Doch könnt auch sein bedeutungslos.
Alltagsgeschehen eben bloß!
Vergangenheit und Zukunft trennt
der Augenblick nur, der Moment!
Siegfried Kornek
Die Frau mit der Kamera
He! -
An der Ecke - wer ist da?
Die Waltraud mit der Kamera!
Sie schaut mal wieder ganz
verzückt,
die Haltung etwas leicht gebückt
interessiert auf das
Geschehen.
Es könnt`ihr ja etwas entgehen!
Sie filmt solange sie es
kann.
Dann
fängt erst ihre Arbeit an.
Schnell übertragen zum PC.
Dort laufen lassen, vor und
re.
Geschnitten bis es richtig passt,
noch ein paar Texte schnell
verfasst
jetz wirds gespeichert, konvertiert.
Wer sagt es denn, läuft wie
geschmiert.
Dann der Familie schnell gezeigt,
um nachzusehn, dass nichts vergeigt.
Nun in das Internet geladen.
Und
was kommt dann? - Ihr dürft mal raten!
©Siegfried Kornek
Der Ball ist rund!
Ein
Ball ist rund, das weiß ein jeder.
Doch gibt es dann noch den
mit Feder
Und einen Großen wie Melone
auch einen ähnlich der
Zitrone.
So ist Herbergers Spruch nicht
bindend,
weil Unrunde ein Jeder findet.
©Siegfried Kornek
Zustand
Harmonie
Die Harmonie ein Zustand ist,
der keinerlei Bewegung misst. Sowohl als auch? - Ein Für und Wieder?
Einmal rauf und einmal nieder? Auch mal hin und auch mal her? Das
gibts bei Harmonie nicht mehr! Alles bleibt, nichts ändert sich.
Nein, diesen Zustand möcht ich nicht!
©Siegfried Kornek
Stand November 2012
|